Weisswasser-Füchse feiern als "Lausitzer-Füchse" Wiederauferstehung
Weisswasser, 20. April Es ist nicht neu, dass Unternehmer erst Ihre marode Firma in den Konkurs fahren, um dann wenig später um die Ecke herum einen neuen Laden aufzumachen. "Unkraut vergeht nicht", sagt da trefflich der Volksmund. Auch im Eishockeysport ist diese Handlungsweise ein probates Mittel für insolvente Clubs, sich an den Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. "Rettung" nennt man dann stolz solche Aktionen, die man jetzt auch von den Zweitliga-Füchsen aus Weisswasser vermeldet.
Nachdem man dem Insolvenzverwalter die Bestattung der "Die Füchse" Spielbetriebs GmbH überlassen hat, wurde fluchs zur Rettung des Zweitliga-Eishockeys in Weisswasser die EHC "Lausitzer Füchse " Spielbetriebs GmbH geboren. Die Mindesteinlage von 25 000 Euro haben fünf Investoren aus der Region, die zugleich Gesellschafter der "Lausitzer Füchse" sind, aufgebracht. Jetzt steht Weisswassers Eishockey-Boss Dr. Klaus Dietze wieder zu einem neuen Spagat für das Zweitliga-Eishockey in der Lausitz bereit:" Wenn ich nicht optimistisch wäre, würde ich nicht mehr darum kämpfen. " Dr. Dietze will dazu Großunternehmen und Politiker mit ins Boot nehmen, um " Türen bei Geldgebern zu öffnen". Sein unerschütterlicher Optimismus und sein unermütliches Engagement in allen Ehren, aber war er zuvor nicht gerade mit dieser Hoffnung gescheitert? Für die neue Saison fehlen ihm noch 400 000 EURO im 1,3 Millionen-Etat. "Falls wir die 400 000 Euro nicht auftreiben können, bleiben uns zwei Möglichkeiten: Nach weiteren Einsparmöglichkeiten suchen, die ich momentan aber nicht sehe, oder aber der Gang in die Regionalliga", warnt und droht Dr. Dietze gleichermaßen. Schlau hält er sich damit ein Hintertürchen zum Rückzug, wenn's sein muß in die Viertklassigkeit, offen.
Ungeachtet dessen wird bei den "Lausitzer Füchsen" bereits mit heißer Nadel am neuen Team gestrickt, obwohl die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Lizenzerteilung für die kommende Bundesliga-II-Saison noch längst nicht in trockenen Tüchern ist.
Dem Vernehmen nach soll bereits mit folgenden Spielern Einigkeit über eine Vertragsverlängerung für die nächste Saison erzielt worden sein: Iiro Itämies (T), Sebastian Elwing (T), Wjatscheslav Timschenko (V), Torsten Hanusch (V) Jörg Wartenberg (V), Falk Ozellis (S), Markus Kempf (S), Alexsei Pogodin (S), Michail Fadeev (S), Daniel Bartell (S) , Christian Spaan (S). Trainer bleibt Anton Weissgerber.
Der EV Duisburg verpflichtete den schwedischen Verteidiger Mikael Wiklander vom dänischen Klub Rödovre SIK. Bei Stürmer Ralf Reisinger hat der EVD schlechte Karten.
Vom dänischen Eliteserien-Team Rödovre SIK wechselt der schwedische Verteidiger Mikael Wiklander zum Eishockey-Zweitliga-Abstiger EV Duisburg.
"Ich bin mir mit Didi Hegen einig, dass wir für die neue Saison eine richtige Beton-Abwehr mischen wollen", erklärte Sportleiter Thomas Werner. "Die Mannschaft soll von hinten heraus spielen. Dafür ist Wiklander der richtige Mann. Er ist groß, kräftig und im Powerplay sehr stark." Der Schwede, der am 30. Juni 1971 in Härnosand geboren wurde, und auch schon für den schwedischen Topverein Brynäs IF aktiv war, ist 1,94 Meter groß und wiegt 105 Kilogramm. "Ich kenne ihn noch aus Timmendorf. Später wurde er in der dänischen Eliteliga zu einem der besten Verteidiger", so Werner.
Nach seiner Zeit beim ETC Timmendorfer Strand, für den er in 48 Spielen 21 Tore und 26 Vorlagen erzielte, ging Wiklander zum britischen Superleague-Team Manchester Storm. Dort konnte sich "Big Wik" nicht durchsetzen. So wechselte er zunächst zum dänischen Team Vojens IK, bevor er nach Rödvore ging, wo er 2000/2001 Vizemeister wurde.
Nicht so gut sieht es mit Außenstürmer Ralf Reisinger aus. Werner: "Er hat vom EHC Wolfsburg ein unglaublich hoch dotiertes Angebot bekommen. Diese Preistreiberei wollen wir nicht mitmachen." (the)
EVD verpflichtet mit Mikael Wiklander zweiten Schweden
Nachdem der EV Duisburg in der gerade beendeten Saison bitter erfahren musste, dass körperlich nicht so groß gewachsene Verteidiger die Gegner nicht immer davon abhalten konnten, auf das EVD-Tor zu schießen, wurde jetzt mit Mikael Wiklander ein "skandinavischer Riese" verpflichtet.
Neben dem Finnen Veli-Pekka Kautonen ist Wiklander jetzt bereits der zweite hochgewachsene Verteidiger, der für das neue Team verpflichtet werden konnte. Ob am Ende allerdings tatsächlich das körperliche Erscheinungsbild ausschlaggebend für den Erfolg sein wird, muss sich noch zeigen.
Aber neben 105 Kilogramm bei 1,94 Meter bringt der 30-Jährige vor allem ausgezeichnete spielerische Qualitäten mit und soll über einen starken Schlagschuss verfügen. Wiklander ist Offensiv-Verteidiger und zählte in der dänischen Eliteliga zu den besten seines Faches. In den Jahren 1998 bis 2000 spielte Mikael Wiklander beim Vojens IK. Dann wechselte er zu den R³dovre Bulls. 1996 spielte der Schwede zum ersten Mal in Deutschland, beim EC Timmendorfer Strand in der Bundesliga. Von dort aus ging er nach England, um bei Manchester Storm auf sich aufmerksam zu machen. Zudem hat sich EVD-Sportdirektor Thomas Werner über Wiklanders aktuellen Leistungsstand bei Mario Simone, einem in Dänemark arbeitenden kanadischen Trainer und Freund von Rico Rossi, informiert und nur positives Feedback erhalten.
Gestern fuhr der EVD-Präsident Dieter Jansen zusammen mit dem zweiten Vorsitzenden Lars Nacke zur Eishockey B-Weltmeisterschaft nach Eindhoven, um sich dort nach weiteren Kandidaten für die verbleibenen Ausländerpositionen umzusehen.
Die Eishockey-Saison ist vorbei und das Kommen und Gehen beginnt. Justin Peca verabschiedete sich beim Vorstand des EV Duisburg mit den Worten, er werde nun zur italienischen Nationalmannschaft reisen, um an der Weltmeisterschaft teilzunehmen. Eigenartig, dass Chris Bartolone von der Düsseldorfer EG der einzige in Deutschland aktive Spieler ist, der im von Nationaltrainer Pat Cortina benannten Kader auftaucht.
Ein Gerücht scheint sich dagegen zu bestätigen. Vom zweiten sportlichen Absteiger EV Regensburg wird wohl Stürmer Andre´ Grein zum EVD zurückkehren. "Es stimmt. Wir haben Kontakt mit ihm aufgenommen, aber unterschrieben ist noch nichts. Es sieht aber gut aus", so Lars Nacke, der stellvertretende Vorsitzende der "Füchse". (the)
Duisburg (rpo). Zum Abschied aus der Saison gönnt der Eishockey-Zweitligist EV Duisburg seinen treuen Fans noch einmal etwas Gutes: Gegen den EHC Straubing können sich die Anhänger auf dem Stehplatz kostenlos am Freitag um 20 Uhr das Spiel ansehen.
Die Trikots der Spieler werden zum Preis von einem Euro verlost. Gleichzeitig gilt es von den meisten Akteuren Abschied zu nehmen. Besonders schmerzlich: Frank Pribil verlässt nach insgesamt zehn Jahren im Duisburger Tor den Verein. Der Torjäger geht nach Herne.
Sebastian Odenthal hat eine Schultereckgelenksprengung und spielt nicht mehr in dieser Saison. Im EVD-Vorstand des wird es im Übrigen Umstellungen geben. Lars Nacke arbeitet nicht länger als 2. Vorsitzender für den Verein.
Einen neuen Mann für den geschäftsführenden Vorstand kann der EVD noch nicht präsentieren. Für Frank Glöckner wird Thomas Werner die sportliche Verantwortung übernehmen.
Sebastian Odenthal kugelte sich bei einem Zweikampf in Freiburg die Schulter aus. Rico Rossi hofft, zum Monatsende einen neuen Verein gefunden zu haben.
Der Kader wird vor dem letzten Spiel-Wochenende immer kleiner. Bei der 1:6-Niederlage des Eishockey-Zweitligisten EV Duisburg zog sich Verteidiger Sebastian Odenthal eine Schulterverletzung zu. "Es gab hinter dem Tor einen Zweikampf mit einem Körperkontakt an der Bande", berichtet Trainer Rico Rossi, "Dabei hat er sich die Schulter ausgekugelt. Es stehen noch weitere Untersuchungen an um festzustellen, wie schwer die Verletzung ist."
Da der Klassenerhalt am grünen Tisch aber durchaus wahrscheinlich ist, gehen die Planungen munter weiter. Definitive Neuigkeiten gibt es aber nicht. So sind Schweden, Ukrainer, Finnen und Kanadier im Gespräch, doch eine Besonderheit stellt das zu einem Saisonende kaum dar. Auch Rico Rossi hat noch keinen neuen Job gefunden. "Aber meine Gespräche sehen mittlerweile besser aus. Ich denke, dass ich Ende des Monats weiß, bei welchem Verein ich in der nächsten Saison arbeiten werde." (the)
Der Abschied vom EV Duisburg fällt Frank Pribil, dem Ur-Gestein des Duisburger Eishockey, wahrlich nicht leicht. Denn dieser Abschied ist endgültig - zumindest als Spieler. Am kommenden Wochenende bestreitet der Goalie seine letzten beiden Bundesliga-Spiele im "Füchse"-Dress, danach geht der Beruf vor.
Für sein Abschiedsspiel am Freitag, 20 Uhr, gegen den EHC Straubing in der Eissporthalle Wedau erhofft sich der 34-Jährige noch einmal ein volles Haus. "Aber um die Fans in die Halle zu bekommen, muss nach dieser Saison sicher mehr passieren als die Tatsache, dass ich mich verabschiede", so Pribil. "Einen Grund zur Freude haben wir den Fans ja nicht gerade bieten können."
Die Entscheidung aufzuhören, ist "Zwiebel" nicht leicht gefallen. Schließlich ist sein erfolgreiches Debüt 1989 beim Zweitligisten Duisburger SV auch nach 13 Jahren Hass-Liebe noch gut in Erinnerung. Denn die letzte Zeit als zweiter Mann - hinter Petri Engman und Richard Hrazdira - waren kein Zuckerschlecken. Nicht nur ein Mal hat Pribil seinem Unmut freien Lauf gelassen, zumal die Nummer eins im Tor in dieser Saison keine herausragenden Leistungen gebracht hatte.
Differenzen waren auch der Grund für die kurzen Ausflüge nach Herne und Hamm. "Für mich war aber immer wichtig, dass ich nach Duisburg zurück kommen konnte. Jetzt verlasse ich den Verein, ohne diese Option in der Tasche zu haben." Ganz will sich Pribil aber noch nicht vom Eishockey verabschieden. Zu lange ist er schon mit diesem Sport verbunden. Im zarten Alter von fünf Jahren hatte er zum ersten Mal auf dem Eis gestanden und anschließend beinahe seine gesamte Jugend in Duisburg Eishockey gespielt.
Als Frank Pribil am vergangenen Freitag dem EVD-Vorstand seine lang überdachte Entscheidung mitteilte, hatte er bereits neue Kontakte geknüpft. "Ich werde voraussichtlich in der kommenden Saison beim Regionalligisten Herne spielen. Die Trainingszeiten liegen spät am Abend, so dass es keine Überschneidungen mit meinem Job gibt."
Außerdem spielt mit Ron Noack ein ehemaliger Mannschaftskollege und guter Freund in Herne, so dass für den Spaßfaktor im Team gesorgt sein sollte. Ein Hintertürchen hält sich "Zwiebel" insgeheim aber doch noch auf. "Ich will nicht ausschließen, dass ich in den nächsten Jahren doch wieder nach Duisburg komme. Aber mit Sicherheit nicht als Spieler. Vielleicht kann ich dem Verein ja auf anderer Weise zur Seite stehen."
Was wohl außer Frage steht, zumal in diesem Falle das Thema "Hass-Liebe" keines mehr wäre. Und einer mit seiner Erfahrung könnte beim EVD durchaus positive Akzente setzen. Frank Pribil irgendwann mal wieder ein "Fuchs" - eine erfreuliche Vorstellung.
Auch in Freiburg gab es für den EVD nichts zu holen
Ein trauriges Bild bot am Freitag Abend die Eissporthalle Wedau, als der Eishockey-Zweitligist EV Duisburg sein vorletztes Heimspiel austrug. Vor knapp 400 Zuschauern unterlagen die Füchse mit 5:6 (2:1, 1:2, 2:2, 0:1) nach Penaltyschießen gegen den EC Bad Nauheim.
Durch die Unterstützung der Fans hatten eher die Nauheimer Heimspielatmosphäre als die Gastgeber. Mittlerweile ist es schon eine Weile her, dass die Trommler des EVD auf der Tribüne in der Eissporthalle für Stimmung sorgten. Am Freitag waren sie gar nicht mehr anwesend. Dennoch bemühten sich die restlichen 16 Spieler aus Rico Rossis Mannschaft, vielleicht doch noch mal an Punkte zu kommen. Dabei resultierten die Treffer auf beiden Seiten allerdings fast ausschließlich aus Torwartfehlern. Der angeschlagenen Frank Pribil war nach der Partie sichtlich enttäuscht über seine Leistungen. "Ein 0:3 im Penaltyschießen hatte ich auch noch nicht oft." Für Pribil sollte es das vorletzte Heimspiel für den EVD gewesen sein. Am kommenden Freitag macht der Duisburger, der seine zehnte Saison für den EVD spielt, sein Abschiedsspiel. "Ich kann mir aus beruflichen Gründen keine weiten Fahrten am Wochenende mehr erlauben", so Pribil. "Da spielt mein Arbeitgeber nicht mehr mit. Wenn ich noch weiter spiele, dann irgendwo in der Regionalliga."
Am Freitag verlost der EV Duisburg nach dem Spiel die original Trikots der gesamten Mannschaft.
Gestern musste der EVD zum letzten Mal nach Freiburg. Die Gastgeber, die noch wichtige Punkte gegen den Abstieg benötigen, gingen durch einen Treffer von Poukar in Führung. Und auch im zweiten Abschnitt, nachdem Johnson den Ausgleich markiert hatte, waren die Freiburger erfolgreicher im Abschluss als das Rossi-Team, so dass Pribil im zweiten Drittel noch dreimal hinter sich greifen musste. Im Schlussabschnitt kamen die Duisburger nicht mehr all zu motiviert aus der Kabine. Nach dem 5:1 durch Mares war die Gegenwehr gebrochen. Drei gute Paraden von Pribil verhinderten bis zur 58. Minute noch weitere Tore. Dann schoss Del Monte das 6:1. Zudem wurde Odenthal mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gebracht. Derweil steht Kaufbeuren neben Landshut als zweiter Aufsteiger in die 2. Liga fest.
EVD holt Punkt gegen Nauheim, verliert aber in Freiburg beim 1:6 klar.
Genau zehn Saisons stand er im Kasten zweier Duisburger Eishockey-Vereine. 1989 debütierte er beim Zweitligisten Duisburger SV, 2002 hört er - nach einigen Ausflügen zu anderen Teams - beim Noch-Zweitligisten EV Duisburg auf. Bei der 5:6 (2:1, 1:2, 2:2, 0:1)-Niederlage nach Penaltyschießen gegen den EC Bad Nauheim bestritt Goalie Frank Pribil sein vorletztes Heimspiel als Duisburger Goalie. "Das hat nichts mit dieser Saison zu tun. Beruflich schaffe ich die weiten Auswärtsfahrten einfach nicht mehr. Ich werde wohl demnächst für einen Regionalligisten spielen", erklärte der Meidericher.
Nach seinem überraschend starken Debüt vor 13 Jahren hätte sich "Zwiebel" sicher einen schöneren Vorlauf für seinen Abschied gewünscht. Mit einer Innenbanddehnung im Knie und einer Kapsel- und Bandverletzung in der Fanghand konnte der Dauerbrenner im EVD-Trikot kaum an seine Glanzzeiten anknüpfen. Doch Pribil gehört zu den wenigen, die sich in dieser Saison keine Vorwürfe anhören müssen.
Zum Spiel bleibt ein Stenogramm: Wieder eine 2:0-Führung verspielt, Justin Peca gleicht zweimal aus, im Penaltyschießen gewinnt Nauheim vor mageren 400 Zuschauern mit 3:0. Überflüssig war allerdings die selbstgefällige Geste von Justin "Mister Fehlpass" Peca nach seinem ersten Tor in Richtung Fans, die ihn in den letzten Spielen ihren Frust spüren ließen.
Damit zum letzten Heimspiel am Freitag gegen den EHC Straubing doch ein paar Fans mehr den Weg in die Wedauer Eissporthalle finden, werden anhand der Nummern auf den Eintrittskarten die weißen Originaltrikots unter den Fans verlost. Auf dem Spielermarkt gibt es nichts Neues. Tim Leahy von der Düsseldorfer EG bot sich an, ist aber wohl zu teuer, ebenso ein finnischer Stürmer. Bei einem ukrainischen Nationalstürmer ergäben sich Sprachprobleme.
Hockeyweb.de vom 26.03.2002
Berlin Capitals verkauft!
Berlin - Presseberichten zufolge gibt es neue Hoffnungen für die Berlin Capitals. Hauptgesellschafter Egon Banghard übergab seine 97,4% Anteile an den Berlin Capitals an "eine Gruppe seriöser Sponsoren". Der Kaufpreis betrug einen Euro, die Übernahme deckt die derzeitigen Verbindlichkeiten in Höhe von 3,3 Millionen Euro ab.
Die Übernahme soll nun notariell beurkundet werden.Neuer Geschäftsführer wird der Anlageberater Michael Wuscher. Er wird als erstes dafür Sorge tragen, dass die Insolvenzanträge vom Tisch kommen. Man sei zuversichtlich, einen soliden Etat für die kommende Saison finanzieren zu können und hofft nun, die DEL zur Rücknahme des Lizenzentzugs bewegen zu können. Wuscher verspricht sich eine zusätzliche Motivation des Teams für die Play Downs. "Ich hoffe, dass am Donnerstag ein Ruck durch die Mannschaft geht".
Nun... in God we trust, all others pay cash! (ab)
sid vom 27.03.2002
Weißwasser gibt die Hoffnung nicht auf
von tok
(sid)- Harte Zeiten drohen dem Eishockey-Zweitligisten ES Weißwasser. Totz der trostlosen Situation will sich der Klub jedoch nicht aufgeben. Trotz des in dieser Woche gestellten Insolvenzantrages der Spielbetriebs-GmbH streben Aufsichtsrat und Vorstand des ostdeutschen Traditionsvereins die weitere Zugehörigkeit zur Zweiten Liga an.
Auch Trainer Anton Weissgerber und die Mannschaft, seit Beginn des Jahres ohne Gehalt, signalisierten bereits Interesse an einem weiteren Engagement. Laut Klub-Manager Klaus Dietze, früher beim damaligen Fußball-Bundesligisten VfB Leipzig tätig, wollen auch die derzeitigen Sponsoren zur Stange halten. Weißwasser war im Play-off-Viertelfinale gegen ERC Ingolstadt ausgeschieden.
Hockeyweb.de vom 13.03.2002
Hoffnungsschimmer für den SC Riessersee
Garmisch-Partenkirchen, 13. März Mit dem Garmisch-Partenkirchener Geschäftsmann Ullrich Nominikat könnte ein neuer Geschäftsführer für die kommende Saison gefunden worden sein. Der neue Mann wurde von Insolvenzverwalter Prager gestern Abend der Öffentlichkeit präsentiert. Noch habe man keine Entscheidungen getroffen, allerdings habe Nominikat bereits erste Gespräche mit möglichen Sponsoren geführt. Er werde zweigleisig, sowohl für die 2. Bundesliga aber auch für die Oberliga planen und eine Mannschaft um Lehner und Raubal bauen, so Nominikat. Für die kommende Saison erwarten die Werdenfelser eine Etatlücke vonn ca. 400.000 Euro.(MiHei)
Straubing, 26. März Der erste Vorsitzende Jürgen Pfundtner trat heute morgen den Gang zum Amtsgericht an, um die entsprechenden Formalitäten zu erledigen und die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu beantragen. Mit Prof. Dr. Josef Scherer steht der Insolvenzverwalter bereits fest. Damit hat der EHC Straubing in dieser Saison mit der Play-Off-Teilnahme nicht nur das sportliche, sondern trotz der Verpflichtung des Geschäftsführers Rolf Billing vor Saisonbeginn auch das wirtschaftliche Ziel verfehlt.
Momentan ist unklar, wie die Zukunft des Vereins aussieht. Vor einigen Monaten sollte durch Billing noch die GmbH-Gründung vorangetrieben werden. Bis heute ist in diese Richtung nichts Bemerkenswertes geschehen, möglicherweise ist die Insolvenz des eingetragenen Vereins nur der Schachzug, den Spielbetrieb an eine GmbH zu übertragen. Ob das Feld dafür allerdings in der Gäubodenstadt auf Dauer bereitet werden kann, ist mit einem Fragezeichen zu versehen, zumal potenzielle Gesellschafter und Sponsoren sicherlich durch die Insolvenz des Clubs sich vorerst wohl eher zurückhaltend geben werden.
Trainer Kevin Gaudet, der bereits für die nächste Spielzeit einen Vertrag unterzeichnet hat, musste in diesen Tagen eine weitere schlechte Nachricht verdauen. Sein Schlüsselspieler Jason Dunham teilte ihm mit, dass er mit den Frankfurt Lions kurz vor einem Vertragsabschluss steht. Gaudet wollte um den Deutsch-Kanadier die Truppe für die nächste Spielzeit formen.
Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt
26.03.2002 - 13:49 esw
1. Die "Die Füchse" Spielbetriebs GmbH mußte am heutigen Tag beim Amtsgericht Dresden Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen.
2. Der Geschäftsführung und einer Vielzahl engagierter Partner ist es in der Kürze der Zeit, trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, die entstandene Liquiditätslücke mittels neuer Sponsoren zu schließen. Aus rechtlichen Gründen mußte deshalb am heutigen Tag der Insolvenzantrag gestellt werden.
3. Der Aufsichtsrat und der Vorstand des Eissport Weißwasser hat Einstimmigkeit darüber erzielt, alle Möglichkeiten für den Erhalt des Eissport Weißwasser in seiner Gesamtheit auszuschöpfen, um u.a. auch den Lizenzantrag für die 2.Bundesliga für die Saison 2002/2003 bei der ESGB (Eishockeyspielbetriebsgesellschaft) termingerecht einzureichen.
Die Fakten liegen auf dem Tisch. Den Moskitos ist von den DEL-Gesellschaftern der Lizenzvertrag aufgrund des eröffneten Insolvenzverfahrens zum 30. April gekündigt worden (wir berichteten). Doch nicht nur das juristische Nachspiel wird nun entscheiden, ob das Aus noch abzuwenden ist.
Denn selbst für den Fall, dass die Essener die Lizenz über den Stichtag hinaus behalten, steht in den Sternen, ob sie wirklich ihre vierte DEL-Saison erleben.
"Um weiter machen zu können, brauchen wir natürlich noch immer einen potenten Partner, mit dem wir unsere Konzepte verwirklichen können", meint Pressesprecher Bernd Werner.
Hier liegt der Knackpunkt: Selbst die DEL scheint den Moskitos durchaus Chancen einzuräumen, einen Rechtsstreit zu gewinnen. "Daher werden ja auch die Play-downs gespielt, obwohl wir doch nun eigentlich als Absteiger feststehen sollten", sagt Werner. "Bis wir aber wissen, ob wir die Lizenz behalten, haben wir keine Planungssicherheit. Und daher wird wohl auch niemand über ein finanzielles Engagement bei uns nachdenken."
Unter dem Strich könnte das Szenario also folgendes sein: Der ESC erklagt sich die Lizenz. Dann aber ist die Zeit einfach zu knapp, um sportlich sowie wirtschaftlich noch solide Planungen für die kommende Saison aufzustellen. "Und über diesen Umweg könnte die DEL ihr Ziel letztlich doch erreichen, uns raus zu bekommen", mutmaßt Werner.
Dass die Essener nicht gerade das Lieblingskind einiger Liga-Bosse sind, "darüber waren wir uns doch längst im Klaren. Und mit dem sportlichen Klassenerhalt haben wir denen, die uns weg haben wollten, ein Schnippchen geschlagen", erklärt Werner seine Sicht der Dinge. Das Gesellschafter-Votum gegen die Moskitos sei daher ein "Hammer, mit dem das, was wir geschafft haben, zerstört werden soll".
Bis zur nächsten Woche wird es Klarheit geben, welche rechtlichen Schritte möglich sind, um auch diesen zweiten Kampf gegen den Abstieg schnellstmöglich zu gewinnen.
München/Berlin (dpa) - Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) kehrt mit eisernem Besen, aber der Frühjahrsputz wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Die Moskitos Essen und die Berlin Capitals, deren DEL-Lizenz zum 30. April dieses Jahres gekündigt worden ist, wollen vor Gericht ihre Zugehörigkeit zur Profiliga erzwingen.
«Ich halte eine Klage für aussichtsreich», sagte Essens Insolvenzverwalter Frank Nikolaus. Auch die Capitals erwägen rechtliche Schritte gegen den von den DEL-Gesellschaftern in Köln einstimmig beschlossenen Lizenzentzug.
Die Essener, die mit dem 3:1 am Sonntag gegen Nürnberg sportlich den Klassenverbleib sicherten, wollen offenbar bis zum Äußersten gehen. «Wir haben nichts mehr zu verlieren», sagte Moskitos- Pressesprecher Bernd Werner, der harte Kritik an der Abstimmung von Köln übte. Man habe zwar die Situation erörtern dürfen, «doch unsere Vertreter haben dabei wie vor eine Wand gesprochen. Das hat mit Sport nichts mehr zu tun». Auch Club-Präsident Thomas Schiemann ging auf die DEL-Gesellschafter los. «Einige einflussreiche Leute haben uns nie gewollt. Das sind die, die auch jetzt wieder Stimmung gegen uns gemacht haben», so Schiemann in der «Westdeutschen Allgemeinen».
Er versicherte, alles zu tun, um den DEL-Standort zu erhalten: «Die Mannschaft hat sportlich den Klassenerhalt geschafft und wir sind optimistisch, dass wir es auch am grünen Tisch schaffen.» Kritik an der DEL kam auch aus Berlin. «Die Veranstaltung war eine Farce», sagte Capitals-Geschäftsführer Thorsten Weck. Sportdirektor Lorenz Funk vermutete eine Verschwörungskampagne und machte den Lokalrivalen Eisbären als Wortführer gegen seinen Verein aus. Sinn der Veranstaltung sei es gewesen, Klarheit zu schaffen, widersprach DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke.
Trotz des Ausschlusses würden Essen und Berlin noch 375000 Euro erhalten. Diesen Betrag müsste der Aufsteiger aus der 2. Bundesliga für die Lizenzübernahme je zur Hälfte an die beiden Clubs zahlen. Ungeachtet des Ausschlusses soll die Abstiegsrunde mit den Capitals und den Schwenninger Wild Wings wie geplant am Freitag beginnen. Damit will sich die DEL absichern, falls Essen oder Berlin auf juristischem Weg erfolgreich gegen die Kündigung vorgehen.
DEL-Chef Tripcke begründete den Lizenzentzug der aktuell mit 1,5 Millionen Euro verschuldeten Capitals und sprach von gravierenden finanziellen Problemen in einer fast aussichtslosen wirtschaftlichen Lage sowie wiederholt schädigendem Verhalten für das Image der Liga. «Hauptgesellschafter Egon Banghard hat seine Patronatserklärung in sechsstelliger Euro-Höhe bis zum heutigen Tag trotz mehrfacher Aufforderung nicht erfüllt», sagte der Düsseldorfer. Damit sei in diesem Punkt bereits gegen Auflagen bei der Lizenzerteilung für die laufende Saison verstoßen worden.
Das von der DEL erbetene Sanierungskonzept sei am Montag in Köln nicht vorgelegt worden. Das Capitals-Insolvenzverfahren war am Dienstag nicht eröffnet worden, weil Rechtsanwalt Wolfgang Kühnel in seiner Eigenschaft als Insolvenzverwalter entschieden hatte, die maximal sieben Abstiegsspiele gegen Schwenningen abzuwarten. Als möglicher nächster Schritt bleibt den Capitals jetzt der Gang vor das DEL-Schiedsgericht, das laut Tripcke allerdings in den seltensten Fällen anders entschieden habe als die Gesellschafter. Ob sich dann bei einem zu erwartenden negativen Bescheid noch ein ordentliches Gericht als zuständig erweise, müsse abgewartet werden.
(sid)- Nach dem Lizenzentzug für Moskitos Essen und die Berlin Capitals kommt es nun zur Verlängerung vor Gericht. Nach Informationen des Sport-Informations-Dienstes (sid) wollen beide Vereine Rechtsmittel einlegen und vor das Schiedsgericht der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ziehen. Der Ausschluss durch die DEL-Gesellschafter erfolgte aus wirtschaftlichen Gründen und wird zum 30. April rechtskräftig.
Bei beiden Vereinen jagte am Dienstag eine Krisensitzung die nächste. Entscheidungen sollen jedoch erst getroffen werden, wenn beiden Klubs das von DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke verfasste Protokoll und die Begründung vorliegen.
Die Playdowns zwischen den Capitals und den Schwenninger Wild Wings werden trotz der Entscheidung ab Freitag ausgetragen, um sportlich einen Absteiger in die zweite Bundesliga zu ermitteln. "Wir müssen den Absteiger ausspielen, falls die Moskitos oder die Capitals mit Rechtsmitteln Erfolg haben", sagte Tripcke.
Bei den Moskitos aus Essen ist das Insolvenzverfahren bereits eingeleitet, im Fall der Berlin Capitals liegen beim Amtsgericht Charlottenburg gleich drei Anträge vor, die allerdings noch nicht eröffnet sind. Beide Vereine melden durch ihre Anwälte Zweifel an, dass die DEL-Entscheidung mit den Statuten vereinbar sei.
Gang vors Schiedsgericht wahrscheinlich
Die Essener Rechtsanwälte Bernd Depping und Norbert Hiedl, Spezialisten im DEL- und Insolvenzrecht, und Insolvenzverwalter Dr. Frank Nikolaus beanstanden vor allem "Änderungen im Insolvenzrecht, die im DEL-Gesellschafter-Vertrag bisher nicht berücksichtigt sind" und sehen die Insolvenz als Versuch an, ein Unternehmen zu retten.
"Ich gehe davon aus, dass wir gegen die Entscheidung klagen. Das hängt jedoch davon ab, ob die Gläubiger das für gut halten", sagte Depping. Der Gang vors Schiedsgericht muss innerhalb eines Monats eingereicht werden, eine Entscheidung darüber soll auf der Essener Gläubiger-Versammlung am 16. April fallen.
Für die Capitals, die nicht zum ersten Mal in finanziellen Schwierigkeiten stecken, will der momentane Geschäftsführer Thorsten Weck - bereits der dritte in dieser Saison - die Insolvenzanträge "so schnell wie möglich vom Tisch" haben. Rechtsanwalt Wolfgang Kühnel, der Insolvenzverwalter der Capitals, muss prüfen, wie die tatsächliche Finanzlage des Vereins ist. Erst danach könnten die Verfahren eines Einzelgläubigers, der Vereins-GmbH und einigen Spielern eingeleitet werden.
Am Freitag beginnen die Playoffs um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Doch vier Tage vorher interessierte nur, was am grünen Tisch geschah. In Köln schloss die Gesellschafterversammlung der Deutschen Eishockey-Liga die Moskitos Essen und die Berlin Capitals aus. Ohne Gegenstimmen wurde entschieden, die Lizenzverträge mit den beiden Klubs zum 30. April zu kündigen.
Der Tabellen-14. Essen hat wegen eines laufenden Insolvenzverfahrens gegen den DEL-Vertrag verstoßen. Gegen den Hauptstadtklub, der im vergangenen Sommer erst in letzter Instanz nach langem Hickhack die Lizenz erhalten hatte, liegen drei Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens vor.Für den Ausschluss Essens stimmten 14 Klubs, für den Rauswurf der "Caps" 13 Klubs. Eine Dreiviertel-Mehrheit war notwendig.
Kurios: Die Playdowns zwischen den Capitals und den Schwenninger Wild Wings werden trotzdem ab Freitag ausgetragen, um sportlich einen Absteiger in die Zweite Bundesliga zu ermitteln. Offenbar fürchtet die DEL, dass sich die Zwangsabsteiger vor dem Schiedsgericht wieder in die Liga klagen könnten. Für diesen Fall hätte sie dann einen sportlich ermittelten Absteiger zur Hand.
Mit der DEL-Entscheidung vom Montag ist das Thema ohnehin noch nicht erledigt. "Eine einstweilige Verfügung liegt sofort auf dem Tisch", kündigte der Essener Insolvenzverwalter Frank Nikolaus an. Der Revierklub, der am Montag in Köln durch zwei Rechtsanwälte vertreten wurde, will auf jeden Fall gegen einen Ausschluss klagen. Nikolaus: "Ich halte eine Klage für aussichtsreich." Die Moskitos hatten sich am Sonntag zum Hauptrundenabschluss durch einen 3:1-Sieg gegen die Nürnberg Ice Tigers noch aus den Relegationssplätzen verabschiedet und die DEL unter Zugzwang gesetzt. Trotz des laufenden Insolvenzverfahrens, in dessen Rahmen das Arbeitsamt die Spielergehälter zahlte, redeten die Essener Verantwortlichen noch immer von der kommenden DEL-Saison. "Es wird alles getan, um Essen als DEL-Standort zu erhalten", erklärte Präsident Thomas Schiemann am Sonntag zum x-ten Mal: "Die Mannschaft hat den Klassenerhalt sportlich geschafft, und wir sind optimistisch, dass wir es auch am grünen Tisch schaffen."
DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke, der den Gesellschaftern den Ausschluss empfohlen hatte, gibt den Essenern wenig Chancen. "Jeder kann klagen, aber eine Entscheidung der Gesellschafterversammlung ist rechtlich haltbar", sagte der Düsseldorfer Rechtsanwalt und fügte an: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie für die kommende Saison eine Lizenz erhalten."
Bei den ebenfalls finanziell angeschlagenen Berlin Capitals ist ein Insolvenzverfahren bisher noch nicht eröffnet worden. "Wird es eröffnet, werden wir so verfahren wie im Fall Essen", hatte Tripcke vor der Versammlung erklärt. Entscheidend für den Ausschluss der Berliner war dann aber wohl, dass Hauptgesellschafter Egon Banghard seine bei der DEL für den Fall finanzieller Schwierigkeiten abgegebene Patronatserklärung nicht eingelöst hat.
Laut Tripcke stehen Investoren bereit, den Klub zu übernehmen. Banghard lehnte ein Übernahmeangebot in Höhe von 2,5 Millionen Euro ab. Marketing-Manager Lorenz Funk erklärte nach der Entscheidung in Köln nur: "Wir werden die Playdowns auf jeden Fall spielen." (TL)
DEL-Gesellschafter schließen Essen und Capitals aus
Köln (dpa) - Den Moskitos Essen und den Berlin Capitals ist zum 30. April die Lizenz für die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) entzogen worden. Auf ihrer Versammlung in Köln schlossen die DEL- Gesellschafter mit 15:0 Stimmen die Essener aus.
Ebenso deutlich mit 14:0 Stimmen wurde den wirtschaftlich angeschlagenen Capitals die Spielberechtigung entzogen. Beide Vereine kündigten die Prüfung rechtlicher Schritte an. Sie werden womöglich vor einem ordentlichen Gericht die DEL-Zugehörigkeit einklagen. Vor Essen und Berlin war seit DEL-Gründung vor acht Jahren den Starbulls Rosenheim, ESV Kaufbeuren und dem EV Landshut aus wirtschaftlichen Gründen die Lizenz entzogen worden.
«Wir schließen nicht aus, dass die Clubs vors Schiedsgericht der Liga oder vor ein ordentliches Gericht gehen», sagte DEL- Pressesprecher Andreas Ulrich. Der Essener Clubchef Thomas Schiemann will sich mit Insolvenzverwalter Frank Nikolaus über das weitere Vorgehen beraten. «Es ist schon brutal, wenn plötzlich alle und vor allem angebliche Freunde gegen einen sind», reagierte Schiemann mit Bestürzung auf das einstimmige Votum der Club-Vertreter.
Die Moskitos hatten Mitte Januar Insolvenzantrag gestellt, weil sie ihren finanziellen Verpflichtungen aus eigener Kraft nicht mehr nachkommen konnten. Am 1. März wurde das Insolvenzverfahren gegen den Club, dem angeblich eine halbe Million Euro fehlen, eröffnet. Vor zwei Jahren hatten sich die Essener, die sportlich abgestiegen waren, vor dem DEL-Schiedsgericht erfolgreich in die DEL eingeklagt. In dieser Saison schaffte die Mannschaft als Tabellen-14. den sportlichen Klassenerhalt.
Den Capitals wurde zum Ende des DEL-Geschäftsjahr am 30. April aus «wichtigen Gründen», so die DEL, gekündigt. Der Club habe Zusagen hinsichtlich Bürgschaften nicht eingehalten, begründete Ulrich, zudem hätten die wirtschaftlichen Probleme des Clubs dem Erscheinungsbild der DEL schon seit fast einem Jahr «nicht gut getan». Die angeblich mit 770000 Euro verschuldeten Capitals haben seit Januar die Gehälter für die Angestellten nicht bezahlt; die Spieler haben ihre Februar-Gehälter noch nicht bekommen.
Michael Müller, Generalbevollmächtiger von Capitals-Eigner Egon Banghard, bezeichnete den DEL-Beschluss als «Verstoß gegen die Statuten». Er will an diesem Dienstag mit Insolvenzverwalter Michael Kühnel rechtliche Schritte prüfen. Offenbar hat der Hauptstadt-Verein noch kein akzeptables Konsolidierungskonzept vorlegen können. Womöglich wird noch in dieser Wochen das Insolvenzverfahren eröffnet. Banghard scheint nicht gewillt, seine Anteile an der GmbH zu verkaufen. Von einer Investoren-Gruppe liegt ein Übernahmen-Angebot in Höhe von 2,5-Millionen-Euro vor.
Die Playdown-Runde soll ungeachtet des Lizenzentzugs für die Capitals wie geplant am Freitag beginnen. In einer «Best of Seven»-Serie ermitteln die Berliner und die Schwenninger Wild Wings den Absteiger in die 2. Bundesliga. Der Bundesliga-Meister steigt in die DEL auf. Die DEL schließt nicht aus, die kommende Saison mit nur 15 statt bisher 16 Mannschaft zu spielen. «Seiten- oder Quereinsteiger gibt es keine», betonte Ulrich. Capitals-Trainer Gunnar Leidborg bezeichnete die Playdowns als «kompletten Schwachsinn».
(sid)- Die Moskitos aus Essen und die Berlin Capitals werden nicht mehr in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf Torejagd gehen. Beide Mannschaften wurden am Montag in Köln von der Gesellschafterversammlung ausgeschlossen, indem die Lizenzverträge beider Klubs zum 30. April gekündigt werden. Der Tabellen-14. Essen hat wegen eines laufenden Insolvenzverfahrens gegen den DEL-Vertrag verstoßen.
Gegen den Hauptstadtklub, der im vergangenen Sommer erst in letzter Instanz nach langem Hin und Her die Lizenz erhalten hatte, liegen drei Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens vor. Für den Ausschluss Essens stimmten 14 Klubs, für den Rauswurf der "Caps" 13 Klubs. Eine Dreiviertel-Mehrheit war notwendig.
Die Play-downs zwischen den Capitals und den Schwenninger Wild Wings werden trotz der Entscheidung ab Freitag ausgetragen, um sportlich einen Absteiger in die 2. Bundesliga zu ermitteln.
Essen klagt gegen den Ausschuss
Mit der DEL-Entscheidung ist das Thema aber noch nicht erledigt. "Eine einstweilige Verfügung liegt sofort auf dem Tisch", kündigte der Essener Insolvenzverwalter Frank Nikolaus an. Die Essener, die wollen auf jeden Fall gegen einen Ausschluss klagen. Nikolaus: "Ich halte eine Klage für aussichtsreich."
DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke indes gibt den Essenern wenig Chancen. "Jeder kann klagen, aber eine Entscheidung der Gesellschafterversammlung ist rechtlich haltbar", sagte der Düsseldorfer Rechtsanwalt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie für die kommende Saison eine Lizenz erhalten."
Bei den Berlin Capitals ist ein Insolvenzverfahren bisher noch nicht eröffnet worden. "Wird es eröffnet, werden wir so verfahren wie im Fall Essen", hatte Tripcke vor der Versammlung erklärt. Entscheidend für den Ausschluss der Berliner war aber offenbar, dass Hauptgesellschafter Egon Banghard seine bei der DEL für den Fall finanzieller Schwierigkeiten abgegebene Patronatserklärung nicht eingelöst hat. Laut Tripcke stehen Investoren bereit, den Klub zu übernehmen. Banghard lehnte ein Übernahmeangebot in Höhe von 2,5 Millionen Euro ab. Marketing-Manager Lorenz Funk erklärte nur: "Wir werden die Play-downs auf jeden Fall spielen."
Ich finde es ganz in Ordnung, wenn ein Verein, der seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommt und auf Kosten der Allgemeinheit (Arbeitsamt) seinen Spielbetrieb finanzieren will bzw. finanziert, ausgeschlossen wird. Gibt ein Verein Geld aus, das er nicht hat, so ist das für mich einzustufen wie Doping.