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Dieses Thema hat 8 Antworten
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 Eishockey allgemein
Manfred48 Offline

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Beiträge: 552

18.03.2002 19:39
DEL: Finden Play-Downs statt? Antworten

hockeyweb.de vom 18.03.2002, 12:16 Uhr

Wild Wings am Boden - Finden Play-Downs statt?

Die schwärzeste aller Spielzeiten liegt nun hinter dem kleinen Club aus dem Schwarzwald.
Noch nie in der Vereinsgeschichte belegte der Club nach Beendigung der DEL-Doppelrunde
den letzten Tabellenplatz.

Auch die Verantwortlichen, allen voran Trainer Kim Collins, scheinen keinen Rat mehr zu wissen.
Auf der Pressekonferenz gab man an, dass das Team "wohl mental nicht so gut drauf sei...".
Nicht gerade ein Lösungsansatz für die momentane Situation.

Im Stadion am Bauchenberg sah es vielmehr so aus, als sei der SERC bereits abgestiegen,
so richtig wollte niemand mehr an ein positives Ende für den letzten e.V. der Liga glauben.
Heute warten wohl alle Anhänger der Wild Wings mit Spannung auf die Entscheidung der
DEL, bzw. deren Clubs.

Alles andere als ein Auschluss der Moskitos Essen wäre ein Schlag ins Gesicht. Der Schwenninger
ERC hatte sogar noch während der laufenden Saison einen Spieler verkaufen müssen, um die
weitere Liquidität zu sichern. Die Moskitos hingegen betrieben weiter Fehlwirtschaft und gaben
Geld aus, das sie wohl nicht hatten.

Für den DEL-Ausschluss wird eine dreiviertel-Mehrheit (sprich: die Stimme von 12 der 16 Vereine)
benötigt.
Kommt diese nicht zustande, müssen die Wild Wings in die Play-Downs und am Freitag, den 22.3.
zunächst nach Berlin zu den Capitals reisen.

Gruß Manfred

Manfred48 Offline

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Beiträge: 552

18.03.2002 19:48
#2 RE:DEL: Finden Play-Downs statt? Antworten

hockeyweb,de vom 18.03.2002, 16:30 Uhr

Lizenzentzug für Moskitos Essen und Berlin Capitals - Play-Downs beginnen am Freitag


Die heutige Gesellschafterversammlung der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im Astron Hotel in Köln hat die Moskitos Essen und die Berlin Capitals als Gesellschafter ausgeschlossen und deren Lizenzverträge zum 30.04.2002 gekündigt.
Die Kündigungen erfolgten insbesondere aufgrund der Eröffnung des Insolvenzverfahrens (Essen) und anderen wichtigen Gründen (Berlin).

Die Play-Downs zwischen den Berlin Capitals ???und den Schwenninger Wild Wings beginnen dessen ungeachtet am kommenden Freitag.

Morgen wird die DEL eine Vorschau zur ebenfalls am kommenden Freitag beginnenden Play-Off Runde herausgeben.


Zuerst wird einem Verein die Lizenz entzogen und dann darf oder muß er an den Play-Downs teilnehmen. Sonderbare DEL-Hockey-Welt.

Gruß Manfred


Manfred48 Offline

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18.03.2002 20:03
#3 RE:DEL: Finden Play-Downs statt? Antworten

sid vom 18.03.2002, 17:06 Uhr

Capitals und Moskitos fliegen aus der DEL

von pat


(sid)- Die Moskitos aus Essen und die Berlin Capitals werden nicht mehr in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf Torejagd gehen. Beide Mannschaften wurden am Montag in Köln von der Gesellschafterversammlung ausgeschlossen, indem die Lizenzverträge beider Klubs zum 30. April gekündigt werden. Der Tabellen-14. Essen hat wegen eines laufenden Insolvenzverfahrens gegen den DEL-Vertrag verstoßen.

Gegen den Hauptstadtklub, der im vergangenen Sommer erst in letzter Instanz nach langem Hin und Her die Lizenz erhalten hatte, liegen drei Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens vor. Für den Ausschluss Essens stimmten 14 Klubs, für den Rauswurf der "Caps" 13 Klubs. Eine Dreiviertel-Mehrheit war notwendig.

Die Play-downs zwischen den Capitals und den Schwenninger Wild Wings werden trotz der Entscheidung ab Freitag ausgetragen, um sportlich einen Absteiger in die 2. Bundesliga zu ermitteln.

Essen klagt gegen den Ausschuss

Mit der DEL-Entscheidung ist das Thema aber noch nicht erledigt. "Eine einstweilige Verfügung liegt sofort auf dem Tisch", kündigte der Essener Insolvenzverwalter Frank Nikolaus an. Die Essener, die wollen auf jeden Fall gegen einen Ausschluss klagen. Nikolaus: "Ich halte eine Klage für aussichtsreich."

DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke indes gibt den Essenern wenig Chancen. "Jeder kann klagen, aber eine Entscheidung der Gesellschafterversammlung ist rechtlich haltbar", sagte der Düsseldorfer Rechtsanwalt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie für die kommende Saison eine Lizenz erhalten."

Bei den Berlin Capitals ist ein Insolvenzverfahren bisher noch nicht eröffnet worden. "Wird es eröffnet, werden wir so verfahren wie im Fall Essen", hatte Tripcke vor der Versammlung erklärt. Entscheidend für den Ausschluss der Berliner war aber offenbar, dass Hauptgesellschafter Egon Banghard seine bei der DEL für den Fall finanzieller Schwierigkeiten abgegebene Patronatserklärung nicht eingelöst hat. Laut Tripcke stehen Investoren bereit, den Klub zu übernehmen. Banghard lehnte ein Übernahmeangebot in Höhe von 2,5 Millionen Euro ab. Marketing-Manager Lorenz Funk erklärte nur: "Wir werden die Play-downs auf jeden Fall spielen."


Ich finde es ganz in Ordnung, wenn ein Verein, der seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommt und auf Kosten der Allgemeinheit (Arbeitsamt) seinen Spielbetrieb finanzieren will bzw. finanziert, ausgeschlossen wird. Gibt ein Verein Geld aus, das er nicht hat, so ist das für mich einzustufen wie Doping.

Gruß Manfred

Manfred48 Offline

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18.03.2002 21:26
#4 RE:DEL: Finden Play-Downs statt? Antworten

dpa vom 18.03.2002, 17:52 Uhr

DEL-Gesellschafter schließen Essen und Capitals aus

Köln (dpa) - Den Moskitos Essen und den Berlin Capitals ist zum 30. April die Lizenz für die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) entzogen worden. Auf ihrer Versammlung in Köln schlossen die DEL- Gesellschafter mit 15:0 Stimmen die Essener aus.


Ebenso deutlich mit 14:0 Stimmen wurde den wirtschaftlich angeschlagenen Capitals die Spielberechtigung entzogen. Beide Vereine kündigten die Prüfung rechtlicher Schritte an. Sie werden womöglich vor einem ordentlichen Gericht die DEL-Zugehörigkeit einklagen. Vor Essen und Berlin war seit DEL-Gründung vor acht Jahren den Starbulls Rosenheim, ESV Kaufbeuren und dem EV Landshut aus wirtschaftlichen Gründen die Lizenz entzogen worden.

«Wir schließen nicht aus, dass die Clubs vors Schiedsgericht der Liga oder vor ein ordentliches Gericht gehen», sagte DEL- Pressesprecher Andreas Ulrich. Der Essener Clubchef Thomas Schiemann will sich mit Insolvenzverwalter Frank Nikolaus über das weitere Vorgehen beraten. «Es ist schon brutal, wenn plötzlich alle und vor allem angebliche Freunde gegen einen sind», reagierte Schiemann mit Bestürzung auf das einstimmige Votum der Club-Vertreter.

Die Moskitos hatten Mitte Januar Insolvenzantrag gestellt, weil sie ihren finanziellen Verpflichtungen aus eigener Kraft nicht mehr nachkommen konnten. Am 1. März wurde das Insolvenzverfahren gegen den Club, dem angeblich eine halbe Million Euro fehlen, eröffnet. Vor zwei Jahren hatten sich die Essener, die sportlich abgestiegen waren, vor dem DEL-Schiedsgericht erfolgreich in die DEL eingeklagt. In dieser Saison schaffte die Mannschaft als Tabellen-14. den sportlichen Klassenerhalt.

Den Capitals wurde zum Ende des DEL-Geschäftsjahr am 30. April aus «wichtigen Gründen», so die DEL, gekündigt. Der Club habe Zusagen hinsichtlich Bürgschaften nicht eingehalten, begründete Ulrich, zudem hätten die wirtschaftlichen Probleme des Clubs dem Erscheinungsbild der DEL schon seit fast einem Jahr «nicht gut getan». Die angeblich mit 770000 Euro verschuldeten Capitals haben seit Januar die Gehälter für die Angestellten nicht bezahlt; die Spieler haben ihre Februar-Gehälter noch nicht bekommen.

Michael Müller, Generalbevollmächtiger von Capitals-Eigner Egon Banghard, bezeichnete den DEL-Beschluss als «Verstoß gegen die Statuten». Er will an diesem Dienstag mit Insolvenzverwalter Michael Kühnel rechtliche Schritte prüfen. Offenbar hat der Hauptstadt-Verein noch kein akzeptables Konsolidierungskonzept vorlegen können. Womöglich wird noch in dieser Wochen das Insolvenzverfahren eröffnet. Banghard scheint nicht gewillt, seine Anteile an der GmbH zu verkaufen. Von einer Investoren-Gruppe liegt ein Übernahmen-Angebot in Höhe von 2,5-Millionen-Euro vor.

Die Playdown-Runde soll ungeachtet des Lizenzentzugs für die Capitals wie geplant am Freitag beginnen. In einer «Best of Seven»-Serie ermitteln die Berliner und die Schwenninger Wild Wings den Absteiger in die 2. Bundesliga. Der Bundesliga-Meister steigt in die DEL auf. Die DEL schließt nicht aus, die kommende Saison mit nur 15 statt bisher 16 Mannschaft zu spielen. «Seiten- oder Quereinsteiger gibt es keine», betonte Ulrich. Capitals-Trainer Gunnar Leidborg bezeichnete die Playdowns als «kompletten Schwachsinn».

Gruß Manfred

Manfred48 Offline

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18.03.2002 21:41
#5 RE:DEL: Finden Play-Downs statt? Antworten

hockeyweb.de vom 18.03.2002, 19:00 Uhr

DEL wirft Essen und Berlin raus

Am Freitag beginnen die Playoffs um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Doch vier Tage vorher interessierte nur, was am grünen Tisch geschah. In Köln schloss die Gesellschafterversammlung der Deutschen Eishockey-Liga die Moskitos Essen und die Berlin Capitals aus. Ohne Gegenstimmen wurde entschieden, die Lizenzverträge mit den beiden Klubs zum 30. April zu kündigen.

Der Tabellen-14. Essen hat wegen eines laufenden Insolvenzverfahrens gegen den DEL-Vertrag verstoßen. Gegen den Hauptstadtklub, der im vergangenen Sommer erst in letzter Instanz nach langem Hickhack die Lizenz erhalten hatte, liegen drei Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens vor.Für den Ausschluss Essens stimmten 14 Klubs, für den Rauswurf der "Caps" 13 Klubs. Eine Dreiviertel-Mehrheit war notwendig.

Kurios: Die Playdowns zwischen den Capitals und den Schwenninger Wild Wings werden trotzdem ab Freitag ausgetragen, um sportlich einen Absteiger in die Zweite Bundesliga zu ermitteln. Offenbar fürchtet die DEL, dass sich die Zwangsabsteiger vor dem Schiedsgericht wieder in die Liga klagen könnten. Für diesen Fall hätte sie dann einen sportlich ermittelten Absteiger zur Hand.

Mit der DEL-Entscheidung vom Montag ist das Thema ohnehin noch nicht erledigt. "Eine einstweilige Verfügung liegt sofort auf dem Tisch", kündigte der Essener Insolvenzverwalter Frank Nikolaus an. Der Revierklub, der am Montag in Köln durch zwei Rechtsanwälte vertreten wurde, will auf jeden Fall gegen einen Ausschluss klagen. Nikolaus: "Ich halte eine Klage für aussichtsreich." Die Moskitos hatten sich am Sonntag zum Hauptrundenabschluss durch einen 3:1-Sieg gegen die Nürnberg Ice Tigers noch aus den Relegationssplätzen verabschiedet und die DEL unter Zugzwang gesetzt. Trotz des laufenden Insolvenzverfahrens, in dessen Rahmen das Arbeitsamt die Spielergehälter zahlte, redeten die Essener Verantwortlichen noch immer von der kommenden DEL-Saison. "Es wird alles getan, um Essen als DEL-Standort zu erhalten", erklärte Präsident Thomas Schiemann am Sonntag zum x-ten Mal: "Die Mannschaft hat den Klassenerhalt sportlich geschafft, und wir sind optimistisch, dass wir es auch am grünen Tisch schaffen."

DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke, der den Gesellschaftern den Ausschluss empfohlen hatte, gibt den Essenern wenig Chancen. "Jeder kann klagen, aber eine Entscheidung der Gesellschafterversammlung ist rechtlich haltbar", sagte der Düsseldorfer Rechtsanwalt und fügte an: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie für die kommende Saison eine Lizenz erhalten."

Bei den ebenfalls finanziell angeschlagenen Berlin Capitals ist ein Insolvenzverfahren bisher noch nicht eröffnet worden. "Wird es eröffnet, werden wir so verfahren wie im Fall Essen", hatte Tripcke vor der Versammlung erklärt. Entscheidend für den Ausschluss der Berliner war dann aber wohl, dass Hauptgesellschafter Egon Banghard seine bei der DEL für den Fall finanzieller Schwierigkeiten abgegebene Patronatserklärung nicht eingelöst hat.

Laut Tripcke stehen Investoren bereit, den Klub zu übernehmen. Banghard lehnte ein Übernahmeangebot in Höhe von 2,5 Millionen Euro ab. Marketing-Manager Lorenz Funk erklärte nach der Entscheidung in Köln nur: "Wir werden die Playdowns auf jeden Fall spielen." (TL)

Gruß Manfred

Manfred48 Offline

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19.03.2002 21:14
#6 RE:DEL: Finden Play-Downs statt? Antworten

sid vom 19.03.2002, 15:14 Uhr

Gegenwehr der "Absteiger" aus Essen und Berlin

von dt

(sid)- Nach dem Lizenzentzug für Moskitos Essen und die Berlin Capitals kommt es nun zur Verlängerung vor Gericht. Nach Informationen des Sport-Informations-Dienstes (sid) wollen beide Vereine Rechtsmittel einlegen und vor das Schiedsgericht der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ziehen. Der Ausschluss durch die DEL-Gesellschafter erfolgte aus wirtschaftlichen Gründen und wird zum 30. April rechtskräftig.

Bei beiden Vereinen jagte am Dienstag eine Krisensitzung die nächste. Entscheidungen sollen jedoch erst getroffen werden, wenn beiden Klubs das von DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke verfasste Protokoll und die Begründung vorliegen.

Die Playdowns zwischen den Capitals und den Schwenninger Wild Wings werden trotz der Entscheidung ab Freitag ausgetragen, um sportlich einen Absteiger in die zweite Bundesliga zu ermitteln. "Wir müssen den Absteiger ausspielen, falls die Moskitos oder die Capitals mit Rechtsmitteln Erfolg haben", sagte Tripcke.

Bei den Moskitos aus Essen ist das Insolvenzverfahren bereits eingeleitet, im Fall der Berlin Capitals liegen beim Amtsgericht Charlottenburg gleich drei Anträge vor, die allerdings noch nicht eröffnet sind. Beide Vereine melden durch ihre Anwälte Zweifel an, dass die DEL-Entscheidung mit den Statuten vereinbar sei.

Gang vors Schiedsgericht wahrscheinlich

Die Essener Rechtsanwälte Bernd Depping und Norbert Hiedl, Spezialisten im DEL- und Insolvenzrecht, und Insolvenzverwalter Dr. Frank Nikolaus beanstanden vor allem "Änderungen im Insolvenzrecht, die im DEL-Gesellschafter-Vertrag bisher nicht berücksichtigt sind" und sehen die Insolvenz als Versuch an, ein Unternehmen zu retten.

"Ich gehe davon aus, dass wir gegen die Entscheidung klagen. Das hängt jedoch davon ab, ob die Gläubiger das für gut halten", sagte Depping. Der Gang vors Schiedsgericht muss innerhalb eines Monats eingereicht werden, eine Entscheidung darüber soll auf der Essener Gläubiger-Versammlung am 16. April fallen.

Für die Capitals, die nicht zum ersten Mal in finanziellen Schwierigkeiten stecken, will der momentane Geschäftsführer Thorsten Weck - bereits der dritte in dieser Saison - die Insolvenzanträge "so schnell wie möglich vom Tisch" haben. Rechtsanwalt Wolfgang Kühnel, der Insolvenzverwalter der Capitals, muss prüfen, wie die tatsächliche Finanzlage des Vereins ist. Erst danach könnten die Verfahren eines Einzelgläubigers, der Vereins-GmbH und einigen Spielern eingeleitet werden.

Gruß Manfred

Manfred48 Offline

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19.03.2002 21:21
#7 RE:DEL: Finden Play-Downs statt? Antworten

dpa vom 19.03.2002; 17:21 Uhr

Essen und Berlin wollen vor Gericht

München/Berlin (dpa) - Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) kehrt mit eisernem Besen, aber der Frühjahrsputz wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Die Moskitos Essen und die Berlin Capitals, deren DEL-Lizenz zum 30. April dieses Jahres gekündigt worden ist, wollen vor Gericht ihre Zugehörigkeit zur Profiliga erzwingen.

«Ich halte eine Klage für aussichtsreich», sagte Essens Insolvenzverwalter Frank Nikolaus. Auch die Capitals erwägen rechtliche Schritte gegen den von den DEL-Gesellschaftern in Köln einstimmig beschlossenen Lizenzentzug.

Die Essener, die mit dem 3:1 am Sonntag gegen Nürnberg sportlich den Klassenverbleib sicherten, wollen offenbar bis zum Äußersten gehen. «Wir haben nichts mehr zu verlieren», sagte Moskitos- Pressesprecher Bernd Werner, der harte Kritik an der Abstimmung von Köln übte. Man habe zwar die Situation erörtern dürfen, «doch unsere Vertreter haben dabei wie vor eine Wand gesprochen. Das hat mit Sport nichts mehr zu tun». Auch Club-Präsident Thomas Schiemann ging auf die DEL-Gesellschafter los. «Einige einflussreiche Leute haben uns nie gewollt. Das sind die, die auch jetzt wieder Stimmung gegen uns gemacht haben», so Schiemann in der «Westdeutschen Allgemeinen».

Er versicherte, alles zu tun, um den DEL-Standort zu erhalten: «Die Mannschaft hat sportlich den Klassenerhalt geschafft und wir sind optimistisch, dass wir es auch am grünen Tisch schaffen.» Kritik an der DEL kam auch aus Berlin. «Die Veranstaltung war eine Farce», sagte Capitals-Geschäftsführer Thorsten Weck. Sportdirektor Lorenz Funk vermutete eine Verschwörungskampagne und machte den Lokalrivalen Eisbären als Wortführer gegen seinen Verein aus. Sinn der Veranstaltung sei es gewesen, Klarheit zu schaffen, widersprach DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke.

Trotz des Ausschlusses würden Essen und Berlin noch 375000 Euro erhalten. Diesen Betrag müsste der Aufsteiger aus der 2. Bundesliga für die Lizenzübernahme je zur Hälfte an die beiden Clubs zahlen. Ungeachtet des Ausschlusses soll die Abstiegsrunde mit den Capitals und den Schwenninger Wild Wings wie geplant am Freitag beginnen. Damit will sich die DEL absichern, falls Essen oder Berlin auf juristischem Weg erfolgreich gegen die Kündigung vorgehen.

DEL-Chef Tripcke begründete den Lizenzentzug der aktuell mit 1,5 Millionen Euro verschuldeten Capitals und sprach von gravierenden finanziellen Problemen in einer fast aussichtslosen wirtschaftlichen Lage sowie wiederholt schädigendem Verhalten für das Image der Liga. «Hauptgesellschafter Egon Banghard hat seine Patronatserklärung in sechsstelliger Euro-Höhe bis zum heutigen Tag trotz mehrfacher Aufforderung nicht erfüllt», sagte der Düsseldorfer. Damit sei in diesem Punkt bereits gegen Auflagen bei der Lizenzerteilung für die laufende Saison verstoßen worden.

Das von der DEL erbetene Sanierungskonzept sei am Montag in Köln nicht vorgelegt worden. Das Capitals-Insolvenzverfahren war am Dienstag nicht eröffnet worden, weil Rechtsanwalt Wolfgang Kühnel in seiner Eigenschaft als Insolvenzverwalter entschieden hatte, die maximal sieben Abstiegsspiele gegen Schwenningen abzuwarten. Als möglicher nächster Schritt bleibt den Capitals jetzt der Gang vor das DEL-Schiedsgericht, das laut Tripcke allerdings in den seltensten Fällen anders entschieden habe als die Gesellschafter. Ob sich dann bei einem zu erwartenden negativen Bescheid noch ein ordentliches Gericht als zuständig erweise, müsse abgewartet werden.


Gruß Manfred

Manfred48 Offline

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19.03.2002 21:32
#8 RE:DEL: Finden Play-Downs statt? Antworten

WAZ online vom 19.03.2002

Zweiter Kampf gegen Abstieg

Die Fakten liegen auf dem Tisch. Den Moskitos ist von den DEL-Gesellschaftern der Lizenzvertrag aufgrund des eröffneten Insolvenzverfahrens zum 30. April gekündigt worden (wir berichteten). Doch nicht nur das juristische Nachspiel wird nun entscheiden, ob das Aus noch abzuwenden ist.

Denn selbst für den Fall, dass die Essener die Lizenz über den Stichtag hinaus behalten, steht in den Sternen, ob sie wirklich ihre vierte DEL-Saison erleben.

"Um weiter machen zu können, brauchen wir natürlich noch immer einen potenten Partner, mit dem wir unsere Konzepte verwirklichen können", meint Pressesprecher Bernd Werner.

Hier liegt der Knackpunkt: Selbst die DEL scheint den Moskitos durchaus Chancen einzuräumen, einen Rechtsstreit zu gewinnen. "Daher werden ja auch die Play-downs gespielt, obwohl wir doch nun eigentlich als Absteiger feststehen sollten", sagt Werner. "Bis wir aber wissen, ob wir die Lizenz behalten, haben wir keine Planungssicherheit. Und daher wird wohl auch niemand über ein finanzielles Engagement bei uns nachdenken."

Unter dem Strich könnte das Szenario also folgendes sein: Der ESC erklagt sich die Lizenz. Dann aber ist die Zeit einfach zu knapp, um sportlich sowie wirtschaftlich noch solide Planungen für die kommende Saison aufzustellen. "Und über diesen Umweg könnte die DEL ihr Ziel letztlich doch erreichen, uns raus zu bekommen", mutmaßt Werner.

Dass die Essener nicht gerade das Lieblingskind einiger Liga-Bosse sind, "darüber waren wir uns doch längst im Klaren. Und mit dem sportlichen Klassenerhalt haben wir denen, die uns weg haben wollten, ein Schnippchen geschlagen", erklärt Werner seine Sicht der Dinge. Das Gesellschafter-Votum gegen die Moskitos sei daher ein "Hammer, mit dem das, was wir geschafft haben, zerstört werden soll".

Bis zur nächsten Woche wird es Klarheit geben, welche rechtlichen Schritte möglich sind, um auch diesen zweiten Kampf gegen den Abstieg schnellstmöglich zu gewinnen.


Gruß Manfred

Manfred48 Offline

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27.03.2002 22:11
#9 RE:DEL: Finden Play-Downs statt? Antworten

Hockeyweb.de vom 26.03.2002

Berlin Capitals verkauft!

Berlin - Presseberichten zufolge gibt es neue Hoffnungen für die Berlin Capitals. Hauptgesellschafter Egon Banghard übergab seine 97,4% Anteile an den Berlin Capitals an "eine Gruppe seriöser Sponsoren". Der Kaufpreis betrug einen Euro, die Übernahme deckt die derzeitigen Verbindlichkeiten in Höhe von 3,3 Millionen Euro ab.
Die Übernahme soll nun notariell beurkundet werden.Neuer Geschäftsführer wird der Anlageberater Michael Wuscher. Er wird als erstes dafür Sorge tragen, dass die Insolvenzanträge vom Tisch kommen. Man sei zuversichtlich, einen soliden Etat für die kommende Saison finanzieren zu können und hofft nun, die DEL zur Rücknahme des Lizenzentzugs bewegen zu können. Wuscher verspricht sich eine zusätzliche Motivation des Teams für die Play Downs. "Ich hoffe, dass am Donnerstag ein Ruck durch die Mannschaft geht".
Nun... in God we trust, all others pay cash! (ab)

Gruß Manfred

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